Orakel Bill: “Schluss mit Print”

Dass es mit der gedruckten Presse bergab geht, ist ja mittlerweile hinreichend oft verbreitet worden. Aber das es so

“In fünf Jahren kann man damit rechnen, dass 40 bis 50 Prozent der Leute die Presse online lesen”

schlimm und vor allem schnell kommt, hätte ich nicht erwartet.

Lieber Onkel Bill!

In der Tat werden sinkende physische Zugangsbarrieren dazu führen, dass Online-Medien weiter boomen. Aber im Gegensatz zu Dir stehen manche Menschen nicht um fünf Uhr auf und checken Ihre E-Mails, sondern stehen um 05:35 Uhr auf und wecken ihren Kinder, mit denen sie dann frühstücken gehen, um dann mit der Bahn zur Arbeit zu fahren.
Mindestens schon zwei Anlässe, um lieber beim Papier zu bleiben, es sein denn Dein geliebter Steve erfindet endlich das da.

(via SpOn, wo mit der Wahl der passenden Überschrift vielleicht doch etwas vorsichtiger umgegangen werden sollte.)

trueffeljaeger über Weblogs

Nachdem sich gleich die erste Ausgabe des neuen Magazins trueffeljaeger dem Hyper-Hype Podcasting widmete, schiebt man nun in der zweiten Ausgabe einen Weblog-Beitrag nach. Ich finde, alles in allem gelungen.
Für Insider gibt es zwar wenig neues zu Entdecken, für Unbeleckte hingegen gibt es umfassende Aufklärung über Technik, Status Quo sowie Chancen und Risiken.
Leider stehen bei den Risiken einmal mehr die bösen “Anderen” im Mittelpunkt:

“Das größte Risiko wird allerdings oftmals unterschätzt: die Wirkung von negativen Berichten und Diffamierungen im Internet, die - so hanebüchen und unwissend sie auch sein mögen - oft kaum oder nur schwer zu stoppen sind.”

Da ist sie wieder, die Web-Paranoia. Mitnichten ist dies das größte Risiko. Mir ist kein Fall bekannt, in dem eine Kommunikationskrise größeren Ausmaßes auf diese Weise ausgelöst wurde. Wenn sich Geschichten wie Johnny Haeuslers Jamba Kurs rasend schnell ausbreiteten, dann sicher nicht weil sie hanebüchen sind, sondern weil die Autoren den Kern eines Problems treffen.

Ansonsten gilt für den zweiten trueffeljaeger das bereits Gesagte und noch mehr: Kongeniale Nutzung des PDF-Formats, spannende Themen, gute Texte.

Großes Kino! Weiter machen!

P.S.: Ein trueffeljaeger-Blog fehlt ja irgendwie schon. Wie wärs?

Qualitätsjounalismus? IQ und Deutscher Presserat sind pessimistisch

Zu den Thesen Bodo Hombachs zur Zukunft der Tageszeitung hatte ich mich ja kürzlich schon einmal geäußert. Eine der Säulen seiner Argumentation war die den “Qualitätsjounalismus” kennzeichnende Trennung von Redaktionellem und Werbung.
Dass das bei SpOn und bild.de nicht so recht funktioniert, ist ja hinlänglich bekannt. Aber auch in der Breite liegt nach Auffassung der Initiative Qualität im Journalismus (IQ) und des Deutschen Presserates offenbar vieles im Argen. Und Besserung ist eher nicht in Sicht.

FRoSTA, Shopblogger… Was soll die Maulerei?

Ich kann ja verstehen, dass die Liste von Klaus Eck und Ketchum bei einigen von Euch zu Irritation, vielleicht sogar zu Verärgerung geführt hat. Und auch die daran anknüpfende Diskussion, was denn nun ein Business-Blog, ein Corporate-Blog oder ein Weblog überhaupt ausmache, war an der einen oder anderen Stelle ja ganz erhellend.

Aber nun ausgerechnet auf das einzige von den Mitarbeitern eines Industrie-Unternehmens geführte Blog loszugehen, nämlich das von FRoSTA, ist doch ziemlich neben der Spur. Mag ja sein, dass es unter literarischen Aspekten spannender ist, den Shopblogger zu verfolgen; aber es geht nicht immer um Schönheit, sondern dann auch irgendwann einmal wieder um Information.
Und da leistet der FRoSTA-Blog Großartiges. Oder kann mir jemand erklären, wie man auf ähnlich einfache wie glaubwürdige Weise Transparenz herbeiführen kann.

Im FRoSTA-Blog ist übrigens folgendes zu lesen:

[…] Alle “Blogs” sind unzensiert und ungefiltert. Die Beiträge werden weder von Agenturen vorformuliert noch vorgeschlagen. Denn wir möchten Ihnen einen ähnlich direkten Eindruck von unserer Philosophie vermitteln, als wenn Sie uns gegenüber säßen. […]

Ich habe bislang keinen Anlass gefunden, daran zu zweifeln.

Und damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt. Ich finde den Shopblogger klasse. Nur Einkaufen werde ich bei Herrn Harste trotzdem nicht. Bremen ist mir einfach zu weit.

Nachtrag: Sorry, ich habe es versäumt den Artikel zu verlinken, um den es hier geht. Das sei hiermit nachgeholt.

Ui, ui, ui… Die Krise lauert überall. Flickr!

Krisenkommunikatoren und ihre Medienbeobachter haben es wirklich nicht leicht. Überall könnte der nächste Skandal entstehen, jetzt auch bei Flickr.
Darauf weist Sebastian Keil beim PR Blogger hin. Und er hat vollkommen recht. Es braucht nur den richtigen Nukleus, ein paar kreative Bildbegeisterte und schon wird Flickr auf die Suchanfrage “Fleischskandal” nur noch Bilder niedersächsischer Suppenhuhnverarbeiter und bayrischer Verbraucherschutzminister auswerfen. Oder - um ein Beispiel von Keil weiterzuspinnen - auf die Anfrage “Deutsche Bahn” hunderte Bilder mit beeindruckenden Verspätungsanzeigen präsentieren.
Dehnen wir unsere Wachsamkeit also noch etwas weiter aus. Das ist schließlich unser Job.

Corporate Weblogs - Deutschland tut sich schwer

Als ich gestern bei Klaus Eck, den Hinweis auf die neue Top 100 Business Blog-Liste von Ketchum und econon las, habe ich ganz schnell erwartungsfroh geklickt und war auf Überraschendes gespannt.

Die Überraschung fiel jedoch ganz anders aus, als ich mir das erwartet hatte. Schon unter den Top 10 tauchen viele übliche Verdächtige auf, die ich nie und nimmer in die Kategorie “Business” gesteckt hätte. Der erstplatzierte IT & W war für mich bislang ein riesengroßer Spaß, aber doch kein Geschäft?
Nach der Lektüre der Erläuterungen kann ich die meisten Zuordnungen zwar nachvollziehen. Aber eine engere Eingrenzung hätte die Defizite deutscher Unternehmen doch viel plastischer werden lassen. Die Mutigen bei FroSTA stehen eben immer noch ziemlich allein da auf dem weiten Feld.

Die Überraschung über die Liste ist übrigens auch unter den glücklichen Platzierten verbreitet. Gerrit van Aken, mit seinem praegnanz.de immerhin auf Platz 10, will sogar am liebsten ganz schnell von Liste wieder runter.

Trotz alledem: Macht weiter und entwickelt weiter. Spannend ist es allemal.

Nachtrag: Die Überlegungen von Frau Simon zu der Liste finde ich so treffend, dass ich sie hier zum Lesen empfehlen möchte. Und außerdem darf sie dafür auf meine Blogroll.

Das nenne ich Einsatz

Diesen kleinen Text fand ich heute auf der Startseite des Nordkurier.

Nordkurier

So viel Einsatz eines Verlages für den “Rechte-Broker” Presse-Monitor war mir bislang noch nicht über den Weg gelaufen. Im einen oder anderen Impressum ist zwar ein dezenter Hinweis zu finden, aber gleich eine ganze redaktionelle Box auf der Homepage dafür freizumachen?!
Aber vielleicht war es die Rechtsabteilung in Neubrandenburg ja auch leid, die ständigen Anfragen nach Pressespiegel-Rechten zu bearbeiten.

Weiß wie Milch

Wie man sieht, habe ich mich hinsichtlich des Designs noch einmal umentschieden. Sorry, Vladimir Simovic. Landzilla ist wirklich klasse, aber so richtig passt es dann doch nicht zu mir.
Statt dessen setze ich jetzt erst mal auf Minimalismus: “White as Milk” heißt das Theme von Azeem Azeez. Für aktuelle Zwecke reicht es vollkommen aus. Besten Dank dem Designer. Auch Minimalismus kann anstrengend sein.

trüffeljäger als PDF: Die haben verstanden!

Mal ganz ohne auf den Inhalt zu schauen! Die Macher des trüffeljäger haben sich des Formats PDF mit Sinn und Verstand angenommen. Herausgekommen ist eine am Bildschirm lesebare und vor allem erlebbare “Zeitschrift”.
Statt sich in druckbares DIN A4 pressen zu lassen, wird das Bildschirmformat ausgenutzt, statt auf überkommenes Blättern zu vertrauen, wird mit intelligent gemachten Effekten gearbeitet; Querverweise innerhalb des Dokuments und auch ins Web sind gut dosiert und hilfreich. Ich finde das erst mal klasse! Ob es sich im Alltag bewährt, muss sich wohl noch zeigen.

Für Medienbeobachter ist es jedem Falle mal wieder eine neue Herausforderung.

(via Indiskretion Ehrensache)

Wohl wahr…!

Ich kann mir zwar beim besten Willen nicht vorstellen, dass es bei Google keine Marktbeobachter gibt, …
Dennoch: Nicht ständig auf die anderen zu schauen, ist eine große Tugend, die leider nur selten anzutreffen ist. Ich selbst bin auch nicht so gut…

Tagging? Tagging!

Eines dieser Hype-Wörter, das derzeit durch die Weblog-Szene schwirrt ist “Tag” bzw. “Tagging”. Bevor ich noch mal selbst erkläre, was das ist, verweise ich doch lieber auf den lesenswerten “Themenmonat” im agenturblog, der übrigens auch ab sofort auf meiner Roll steht.

Übrigens: Ich tagge auch selbst.

Ich gestehe!

Ich lese SpOn und bild.de. Nein, ich lese die nicht, ich sauge diesen Sch… geradezu auf. Und dabei entgeht meiner Aufmerksamkeit sicher auch mal die eine oder andere Unstimmigkeit.

Gut das es BILDblog und id & w gibt. Da gibt es immer was zum Lachen, zum Staunen und zum wirklich richtig Ärgern.

BILDblog war von Anfang an auf der Roll und id & w darf da nun auch rein. Ob die das merken?

Geilomat!

Glaubt man das? Man gebe seinen Lieblingssong in das Textfeld der Suchmaschine ein und warte ca. 1 Sekunde. Diese Zeit braucht der Computer, um die Hirnregion für “Musikgeschmack” zu orten und via Wireless Äther auszulesen. Nach einer weiteren Sekunde tönen aus den PC-Lautsprechern genau die Songs, die man immer schon mal hören wollte, es nur noch nicht gewusst hat. Immer, und immer weiter.

Glaubt Ihr nicht? Look out!

Wenn man gerne Bach oder Schubert hört, scheitert das System noch. E-Musik ist im Hirn wohl besser verschlüsselt.

Ich bin ja mal gespannt, wann die 10 Stunden rum sind und wie ich meine $36 dann los werde. Wireless Money?

(via stern.de)

P.S.: Wer keine Flat-Rate hat sollten seinen Traffic im Auge behalten.

Hombach/Döpfner: Schon wieder einer Meinung?!

Ein Nachtrag zum Thema “Vermischung kommerzieller und redaktioneller Inhalte” (BILDblog). Ich werde mir die WAZ dahingehend jetzt mal genauer ansehen.

Web 2.0: Auch damit werden wir uns beschäftigen müssen

Ich finde es sehr praktisch, dass man sich bei m-uk die Mühe macht, Material zum Thema Web 2.0 zusammenzutragen. So muss man sich nicht um alles selbst kümmern.

Mein Blog

blog.50hz.de? Was ist das denn? Kurz gesagt, eine leicht chaotische Sammlung dessen, was 50hz bewegt: Alltägliches, Ärgerliches, das Verkehrsmittel Bahn und - ganz besonders - Zeitungen (und andere Medien) sowie die Beobachtung eben derer. Ach ja! Und Blogs natürlich.

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