Bochum-Düsseldorf (VIII): Jetzt wollen se Asche

Wie ich gerade beim Webmaster Blog lese, wird das bislang kostenlose WLAN-Angebot in den Zügen von Dortmund bis Köln künftig kostenpflichtig sein. Die Preise entsprechen denen für die T-Mobile-Hotspots.

Die Nutzungsintensität dürfte angesichts dieser Mondpreise damit erst mal kräftig in den Keller gehen. Gleichzeitig wird die Attraktivität der T-Mobile-Tarife zunehmen. Diese enthalten nämlich teilweise WLAN-Kontingente.

Kann es sein, dass sich da zwei ehemalige Staatsunternehmen eine kleine Monopolstellung zusammengebraut haben?

(mehr dazu bei heise.de)

PR Report: “Zerfaß wird Professor in Leipzig”

Der - wenn nicht sowieso - durch den Meinungsmacherblog bekannte Dr. Ansgar Zerfaß wird Professor. Und zwar im Master-Studiengang für Kommunikationsmanagement der Uni Leipzig.

Der PRR-Newsletter:

[…] Wie jetzt offiziell wurde,wird Ansgar Zerfaß von Juli an das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie das Institut für Politikwissenschaft verstärken. Der 40-Jährige soll unter anderem den ersten deutschen Master-Studiengang für Kommunikationsmanagement vorantreiben, der im Herbst 2007 starten soll. […]

Herzlichen Glückwunsch Herr Zerfaß. Herzlich Glückwunsch Leipzig.

Waldi ist schon mal vorgefahren

Tststs. Hier im ICE nach Hannover kam gerade die Durchsage des Jahres:

Die Dame, deren Hund mit dem eine Stunde vor unserem Zug fahrenden ICE nach Hannover abgereist sei, möge ihren Schützling doch bitte bei der Aufsicht an Gleis 3/4 abholen.
Der Hund sei wohlbehalten in Hannover angekommen.

Ein verspäteter April-Scherz? Oder einer neuer Service der Bahn? Statt Gepäck-Aufgabe nun Hund-Aufgabe.

Zukunft Print: Fazit

Im letzten Vortrag, den ich noch mitgenommen habe, wurde aus dem Hause Burda die Frage in den Raum gestellt, ob wir - die Zuhörer - davon ausgehen, dass es auch in Zukunft auf Papier gedruckte Medien geben wird.

Ein klares “Ja!” war nicht zu vernehmen. Ein “Nein” aber auch nicht.

Diese Unentschiedenheit beschreibt aus meiner Sicht ganz gut, die Gesamtstimmung auf der Euroforum-Konferenz “Zukunft Print”.

Vor allem die Zeitschriftenverleger stehen mit recht breiter Brust da. Sie haben es offenbar geschafft, trotz Titelinflation die Kosten im Griff zu behalten oder sogar zu senken. Dank Zusatzgeschäften, die sich derzeit vor allem an den Ideen der Süddeutschen Zeitung orientieren stimmen auch die Einnahmen.
Solange elektronische Medien den haptischen Vorteilen des Papiers nichts Adäquates entgegenzusetzen haben, werden Zeitschriften  wohl ihre Käufer finden.

Nicht ganz so klar ist die Situation bei den Tageszeitungen. Hier blicken alle recht furchtsam auf die heute 15jährigen und fragen sich, wie diesen wohl jemals noch ein Abonnement schmackhaft gemacht werden soll.

Dass man schon bei den ganz Kleinen ansetzen muss, darin ist man sich von RP bis ZEIT einig. Bei diesen Planungshorizonten würde mir jedoch Angst und bange. Bis ein heute dreijähriger das Abo zeichnet, werden gut und gerne 30 Jahre vergehen. Dreißig Jahre!!! Das ist drei mal länger als das WWW als wahrzunehmendes Phänomen alt ist.
Da tut man sicher gut daran, wenn man, wie die ZEIT, die Bindung an die Marke vor allem über zumindest kostendeckende Aktionen wie (Kinder-)Hörbuch-Editionen versucht.

Das Thema User Generated Content/Blogs wurde übrigens sorgsam umschifft. Dialog fällt wohl schon schwer genug. Die Produktion von Inhalten gar ganz aus der Hand zu geben, erscheint nach wie vor eine zu schreckliche Vorstellung zu sein, um überhaupt darüber zu reden.

Abschließend noch ein Eindruck von der Straße. Heute morgen an der Bushaltestelle warteten mit mir zwei junge Frauen. Die ältere - geschätzte 22 - las ein MoPo-Halb-Tabloid, die jüngere (16?) Bravo.

Das stimmt doch hoffungsfroh: Die Gratiszeitung wird kommen (auch wenn Springer das nicht will) und Zeitschriften haben eine Zukunft.

Zukunft Print: Jetzt wird’s noch mal spannend - Gratiszeitungen

Der auch unter Bloggern nicht unbekannte Rechtsanwalt Martin Bahr lässt sich gerade zum Thema Gratiszeitungen aus. Anders als in der öffentlichen Wahrnehmung verbreitet, ist 20Minuten Köln damals nicht am BGH gescheitert. Im Gegenteil: Der BGH hat die Klagen gegen 20Minuten Köln abgewiesen.

Der massive Gegendruck von Springer und DuMont hat 20Minuten jedoch wirtschaftlich obsolet werden lassen. Nach Zahlen von Bahr hat Springer sich den Abwehrkampf satte 10 Mio. DM kosten lassen.

Da fragt man sich ja mal wieder, wer damals eigentlich mehr wettbewerbsrechtlichen Schutzes bedurfte.

Insgesamt sieht Bahr eher weniger Chancen für Gratiszeitungen. Schlicht und ergriffen weil die deutschen Verleger sich in den Regionen immer erfolgreich zur Wehr setzen werden.

Das bestätigt übrigens gerade auch ein Vertreter aus dem Springer-Umfeld.

Es gibt aber durchaus andere Ansichten im Publikum: Was passiert denn, wenn es den Regionalverlagen in Zukunft immer schlechter gehen sollte? Und auch die Abendzeitung reussiert.

Zukunft Print: 95% würden auf Print verzichten

Gerade in der Pause habe ich mit zwei Vertretern der Print-Wertschöpfungskette (Papiermaschinenhersteller, Druckmaschinenhersteller) zusammen gestanden. Wir haben unter anderem über den PrintPod philosopiert. Das Thema wird durchaus als Zukunft dieser erdigen Industrien erkannt.
Der Papiermacher berichtete unter anderem über eine Umfrage unter Jugendlichen zur Mediennutzung. Zwar konnte weltweit konstatiert werden, dass Print immer noch ganz oben steht. Auf die Frage aber, auf welches Medium man denn am ehesten verzichten würde, antworteten tatsächlich über 95% mit Print.

Zukunft Print: Die SZ-Archivare steigen ins Anaylse-Geschäft ein

Na wer hätte das gedacht. Das DIZ, Archiv der SZ steigt ins Kommunikationscontrolling ein. Wohl in Kooperation mit der APA-Mediawatch. Bislang ist das nur eine Zeile auf einem Chart wert. Aber dennoch…

Mich würde ja interessieren, wie die Analysten des DIZ reagieren, wenn sie an die Grenzen des Urheberrechts stoßen und Content beim Handelsblatt lizenzieren müssen.

Zukunft Print: Die RP will die Heimat stärken

Der Vortrag von Oliver Bargfeld, RP war wirklich erfrischend. Ob das vorgestellte Konzept der RP die Regional-Zeitung als solche wirklich retten kann, da lege ich mich lieber nicht fest. Wenn es jedoch gelingen sollte, dann gehört die RP sicherlich zu den Gewinnern.

Besonders spannend: Man setzt sich in Düsseldorf sehr offensiv und selbstkritisch mit der demographischen Entwicklung auseinander. Das gipfelt darin, dass die Leser künftig schon im Kindergarten abgeholt werden sollen.
Dabei wird akzeptiert, dass man den Kids und vermutlich auch 30jährigen künftig keine Jahresabos mehr verkaufen können wird.

Auch spannend: Die Region wird nicht nur als Verbreitungsgebiet erkannt, sondern als Erfolgsfaktor schlechthin. Aufgabe der RP ist daher auch, die Region und die Bindung der Bewohner an die Region zu stärken.

“Wenn Heimat keine Bindungskraft mehr hat, dann baucht man auch keine Regionalzeitung mehr.”

Zukunft Print: Zurücklehnen beim Frühstück

Was ist “unique” an an der gedruckten Zeitung? Zurücklehnen in der “Ruhesituation Frühstück” (sinngemäß Oliver Bargfeld, RP). Und was, wenn keiner mehr frühstückt?

Zukunft Print: “Wahnsinnig viel Geld verdienen”

Das vornehmliche Ziel des crossmedialen Konzepts von Bild.de ist “Wahnsinnig viel Geld zu verdienen”. Erfrischend ehrlich, oder?

Gregor Stemmle, Bild.T-Online

Zukunft Print: Los geht’s, oder auch nicht?!

Wie angekündigt bin ich also in Hamburg. Hier im Interconti an der Außenalster steigt heute und morgen die Euroforum-Tagung “Zukunft Print“.

Ob das mit dem live bloggen was wird, ist derzeit noch nicht ganz sicher. Ich habe zwar schon in den sauren Apfel gebissen, 20,- Euro für 2 Stunden WLAN auszugeben. Bislang jedoch mit mäßigem Erfolg. Die erstandenen Zugangsdaten funzen leider nicht.

Hier also schon mal ein dringender Appell in Richtung Hotellerie: Macht kostenlosen WLAN-Access endlich zum Standard. Und wenn es denn schon Geld kosten muss, dann sollte es wenigsten funktionieren. Auch Euroforum darf sich durch diesen Apell direkt mal mit angesprochen fühlen.

Weil ich noch mit meinen Süßen in Bochum frühstücken wollte, war ich ein wenig zu spät. Mein Auftakt war deswegen die Podiumdiskussion “Chancen und Herausforderungen von Innovationen in Verlagen“.

So wirklich innovativ war das aus Sicht eines eher auf online orientierten Lesers zwar alles nicht (Line Extension, Line Extension,…). Erfrischend offen waren jedoch die Einlassungen von Michael Grabner, Verlagsgruppe Holtzbrinck. Er hält das Verlagswesen für insgesamt innovationsresistent und findet dafür zwei einfache Gründe:

  • Er sieht massive “psychologische” Hindernisse bei den Kreativen, die in Verlagen in der Regel Journalisten sind. Diese entwickeln offenbar große Kreativität beim Verfassen von “Aktenvermerken aus dem Untergrund”.
    (Ein Problem, dass auch andere angesprochen haben. Verleger haben offenbar ein deutlich gestörtes Verhältnis zu einer wesentlichen Gruppe ihrer Mitarbeiterschaft.)
  • Noch wichtiger sind aus seiner Sicht die ungeeigneten Rechenmodelle der Controller. Wer gewohnt ist, dass der wesentliche Teil seiner Kosten für Personal, Papier und Druckerfarbe drauf gehen, bei dem werden die meisten aktuellen Modelle schon in der Vorprüfung durchfallen.
    Sein Appell an die Innovationswilligen: Verbrennt den Taschenrechner.

Nachtrag: Inzwischen bin ich online. Und das wohl auch kostenlos. Wenn etwas nicht funzt, zeigen sich die Hotelliers ganz kulant. Thanx!

Ganz aktuelle Reisepläne: Hamburg

Glückliche Fügung führt mich in der nächsten Woche nach Hamburg. Dort steigt die Euroforum-Tagung “Zukunft Print“. Die Crème der Zeitungs- und Zeitschriftenwelt diskutiert dort, ob es für die Zunft noch eine Zukunft gibt. Und wie sie aussehen könnte.

Für mich als Medienbeobachter natürlich ausgesprochen spannend. Zwar sind wir eher im digitalen Bereich unterwegs, aber durch unser Engagement im Bereich elektronische Pressespiegel lässt uns der Druckerzeugnismarkt natürlich alles andere als kalt.

Richtig gespannt bin ich auf “Vom Zeitungsarchiv zum Informations-Broker. Süddeutsche Zeitung Content” (Gerold Mauler, DIZ). Mal schauen, ob nach der Phase der Abwehr nun Ideen für den Markt entstanden sind.
Auch verlockend: “Die Gatiszeitung im Spiegel von Verfassungs- und Wettbewerbsrecht” (Martin Bahr) und “Media Communities - Erschließung neuer Geschäftsfelder” (Andreas Schilling, Burda).

Live bloggen wird angesichts von über 100 Teilnehmern eher schwierig, aber die eine oder Anmerkung wird hier sicher zu lesen sein.

Ich nutze den Besuch in Hamburg übrigens, um endlich mal in Ruhe den Themenblogger Mark zu treffen.

Hinweis: Die vollständigen Reisepläne findet man seit heute auch mit einem Permalink im Header.

heute: Auch am Abend. Gratis!

Thomas Knüwer wünschte sich vor ein paar Tagen die Abendzeitung zurück. Der Ansatz der FR erschien jedoch weder ihm noch mir so richtig geglückt.

Der trueffeljaeger vom Mittwoch berichtet nun über das Ringier-Projekt “heute”. Subtitel: “Das Neuste am Abend.” Als Ableger des Blick soll dieses Blatt die heim pendelnden Schweizer beglücken.

Erscheinungszeit 16.00 Uhr. Passt! Gratis. Auch das passt. Nur die Themen sind nicht mir: Freizeit, Service und People. Doch für mich hat Ringier wohl noch das Gratis-Konzept (trueffeljaeger) “Cash-Daily” im Köcher.

Glückliche Schweizer.

Das Beten hat geholfen

Kann mal jemand dem Niedecken bitte ausrichten, dass das Beten sich doch lohnt. Man muss es halt nur in der Blogosphäre verrichten.

Auch andere sind dankbar. Ab sofort also nur noch Case Studies.

Jetzt macht doch endlich Schluss damit!

Ich habe mich aus dem Konflikt Transparency International vs. Moni bislang heraus gehalten. Wie Thomas Knüwer hatte ich in den letzten Tagen eher wenig Zeit zum bloggen und Neues beizutragen hatte ich ebenfalls nicht.

Jetzt wo es offenbar erneut eine Chance gibt, das Ding zu beenden, möchte ich jedoch kurz ein Stoßgebet gen BlogCity senden:

Macht Schluss mit diesem unseligen Streit. Ihr offenbar wenig medienkompetenten Verantwortlichen bei TI, seht ein, dass ihr kein Fettnäpfchen ausgelassen habt. Beauftragt einen kundigen Anwalt, der Moni die zu Recht eingeforderte Rechtssicherheit zurück gibt. Gesteht öffentlich ein, dass euer Weg falsch war. Und verzichtet darauf zu erwähnen, dass euer ursprüngliches Begehr vielleicht doch ein ganz klein wenig Berechtigung hatte. Das ist jetzt auch egal.

Und Moni, Udo und die anderen: Dann ist auch gut! Ich will auch mal wieder was anderes lesen. In ein paar Wochen schauen uns wir den rauchenden Schutthaufen das Lehrstück noch mal aus der Ferne an. Und ziehen in Ruhe unsere Schlüsse.

Erste gute Ansätze gibt es ja schon.

Nachtrag: Für alle, die so gar nicht wissen, worum es hier eigentlich geht. Hier gibt es einen weitgehend neutralen Überblick.

Mein Blog

blog.50hz.de? Was ist das denn? Kurz gesagt, eine leicht chaotische Sammlung dessen, was 50hz bewegt: Alltägliches, Ärgerliches, das Verkehrsmittel Bahn und - ganz besonders - Zeitungen (und andere Medien) sowie die Beobachtung eben derer. Ach ja! Und Blogs natürlich.

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