Nein, ich glaube es nicht wirklich

542589269_e636a4d220_o.jpg“Sie glauben doch nicht wirklich,” fragten mich gestern Abend am Buffet meine Gesprächspartner aus Bochum und Dortmund, “dass alle Ruhrgebietsstädte ihr CD zugunsten des Ruhr.2010-Logos aufgeben.”

“Nein,” musste ich zugeben. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Wobei es schon schwer fällt, zu hoffen. Nicht nur der olle Lappen hängt immer noch. Auch am Handelshof direkt gegenüber prangt nach wie vor ein Banner mit dem alten Logo (Foto). Und in Sachen Community-Logo herrscht weiterhin Schweigen.

Ich verstehe ja, dass erst mal das große Teure organisiert sein will, aber so ein bisschen Kommunikation in Richtung “Bevölkerung” sollte doch drin sein, oder?

Nachtrag: Bochum wird den Schritt derzeit kaum gehen wollen. Immerhin wurden gerade erst frische Gerbera gepflanzt, die ich durchaus in Ordnung finde. Ganz anders übrigens als meine gestrigen Gespächspartner. Sie kommen nur zur Unzeit.

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Schon 10 Kommentare.

  1. Dennis

    Wieso denn aufgeben ? Sie sollen es doch nur ergänzen…

  2. 50hz

    Ich fände Ersetzen konsequenter. Nach meinem Verständnis sollten die Städte die Identifikation so weit treiben, dass nicht a u c h Kulturhauptstadt sind, sondern d i e Kulturhauptstadt. Radikal, aber der richtige Weg.
    Aber ich bin ja auch Ruhrstadt-Anhänger.

  3. Dennis

    Oh, das ist in der Tat schwierig. Obwohl: Für Gelsenkirchen wäre das ein Quantensprung in der visuellen Qualität der CI. Und ich bin doch auch Ruhrstadt-Anhänger.

  4. Revierflaneur

    Bin ich denn der einzige Logo-Kritiker, der noch durchblickt? Sprechen wir hier doch der Klarheit halber mal in der offiziellen Terminologie und nicht von einem “RUHR.2010-Logo”, was nur weiter zur Verwirrung beiträgt. Es gibt ein sog. Community-Logo, grau-blau-schwarz, mit dem Text “RUHR.2010 - Kulturhauptstadt Europas”; das ist das (wenngleich strafbewehrte) “Logo für alle”. Und dann gibt’s das Dachmarken-Logo, abgewandelt aus dem “ursprünglichen” Bewerbungslogo, der bunte Flickenteppich, vorbehalten den offiziellen Veranstaltern und den Städten. Die beiden Logo-Fahnen am Willy-Brandt-Platz in Essen sind aus unterschiedlichen Gründen zu kritisieren. Die Fahne am Kaufhof müsste durch eine mit dem Community-Logo ersetzt werden, da der Kaufhauskonzern weder offizieller Veranstalter noch Stadt ist. Das Transparent am Handelshof ist veraltet und muss konsequenterweise gegen eins mit dem neuen Dachmarken-Logo ausgewechselt werden. Wohlgemerkt: Ich referiere hier nur die eigenen hochbürokratischen Regeln des Kulturhauptstadt-Büros von Dr. jur Oliver Scheytt und Dr. hc. Fritz Pleitgen. Wenn’s nach mir ginge, wäre solche Korinthenkackerei natürlich gar nicht nötig. Aber wenn sie schon einen solche paragraphenhuberischen Popanz aufbauen, dann sollten sie sich erstens an die eigene Nase packen und dafür sorgen, dass sie ihre veralteten Logos durch die neuen ersetzen (Handelshof); und zweitens erst recht den geldmächtigen Trittbrettfahrern in die Eier treten, die sich kackfrech über diese seit vielen Wochen bekannten Regeln für jeden Bürger sichtbar hinwegsetzen (Kaufhof). - Und noch ein klares Wort an die Blogger-Opposition gegen die Logo-Politik des Kulturhauptstadt-Büros: Dass Ihr Euch als “Ruhrstadt-Sympathisanten” outet, kann ich nun gar nicht nachvollziehen. Dieses technokratisch-langweilige Kugelmonster ist ja nun wirklich keine Alternative!

  5. 50hz

    Mein lieber Herr Revierflaneur,
    ganz blicken Sie aber auch nicht durch. Denn zum einen dürfte der Kaufhof das Dachmarken-Logo sehr wohl benutzen, so er denn offizieller Sponsor würde. Vielleicht wird darüber ja gerade verhandelt?! Die veralteten und inzwischen auch ziemlich angeschmuddelten Dinger rund um den Kaufhof könnte man dennoch jetzt erst mal abnehmen. Sie sind übrigens nicht allein vom Kaufhof zu verantworten, sondern auch von der Stadt Essen bzw. ihrer Marketing-Gesellschaft. Wie übrigens auch die - veraltete - Leuchtreklame in der Kettwiger Straße.
    Zum zweiten gibt es noch eine dritte Sorte Logos. Nämlich die Städte-Logos (Dachmarke plus Stadtnamenszusatz).
    Um die ging es mir hier. Mein Appell: Weg mit den meist langweiligen Logos der Städte. Statt dessen Ruhr.2010-Logos auf alle Kommunikationsmittel vom Briefpapier bis zur Internetseite.
    Meine Hoffnung: Ist erst mal das CD angeglichen, wächst auch in den Köpfen etwas zusammen.
    Zum Thema Ruhrstadt: Stimmt! Das Logo ist gruselig. Und das eine oder andere Mitglied mag nicht nach jedermanns Geschmack sein. Aber das Ziel ist richtig und wichtig.

  6. Revierflaneur

    Okay, wenn man davon ausgeht, dass jeder jedes (veraltete oder neue) Community-, Dachmarken- oder Städtelogo so lange (weiter-)verwenden darf, bis das angekündigte Sponsorenmodell endlich fertig ist, dann nur zu! Was ist denn mit den “meist langweiligen Logos der Städte” gemeint? Das “Städtelogo” als Abwandlung des “Dachmarkenlogos” ist doch nicht langweilig. Warum sollte es durch das “Ruhr.2010-Logo” (also das Community-Logo) ersetzt werden, das ja nun wirklich nicht nur langweilig, sondern geradezu todtraurig ist? Aber jetzt gibt es an der Brunnenstraße ja eine Frau Dr. Daniela Rüther - hoffentlich nicht Dr. jur! Vielleicht beendet die neue Verantwortliche für Marketing, Kommunikation (!) und Tourismus jetzt endlich die geisterstadthafte Funkstille aus dem Kulturhauptstadt-Büro, wer weiß?

  7. 50hz

    Nein, nein, nein! Es geht darum bochum.de/logos/logobo.gi... oder darum wittencms.de/img/top/logo... oder darum schwelm.de/images/logo.jp....
    Hinfort damit und statt dessen das Ruhr.2010-Logo. Und zwar in der Städte-Version. Jetzt verstanden?

  8. Revierflaneur

    Ach so! Diese Logos sind zugegebenermaßen reichlich fad. Für die Zurückhaltung der Städte gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen: Entweder identifizieren sich die Verantwortlichen dort nicht die Bohne mit der Kulturhauptstadt und fürchten wieder mal um ihre Autonomie und Identität. Oder - was ich fast für wahrscheinlicher halte - sie wissen gar nichts vom Logo-Corporate-Design für 2010, das im Kulturhauptstadtbüro ausgeheckt worden ist. Wie auch immer: Wenn man sich dieses Kuddelmuddel, die Bürokratitis und die Paragrafenreiterei vor Augen führt und dann noch die Vogel-Strauß-Kommunikationspolitik hinzunimmt, dann kann einem schon Angst und Bange werden.

  9. Kai

    Die Ruhr 2010 sollte als erstes mal die generelle Frage des Markenschutzes klären! Offiziell gehört die Dachmarke ja nämlich immer noch Herrn Viktor Seroneit. Ansonsten hab ich leider in der NRZ gelesen, dass die Marketingchefin nicht mehr da ist. Somit dürfte sich ebenfalls die Frage nach den Community-Logos und deren Verwendung weiterhin als sehr undurchsichtig gestalten. Auch lustig: hab letztens meine Steuerkarte erhalten und auf dem Postumschlag war ein Stempel der Stadt Essen mit dem ‘alten’ Logo RUHRGEBIET 2010 abgedruckt. Frage: Warum hält sich noch nicht einmal die Stadt an die Logo-Vorgaben? Na, wollen wir wenigstens hoffen, dass Seroneit seine Rechte an der Dachmarke für lau an die Ruhr 2010 abtritt. Andernfalls könnte das für Scheytt sehr teuer werden.

  10. 50hz

    Tja. Über all diese Dinge stolpere ich auch immer wieder.

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