Aktuelle Reisepläne (Metaebene)

Was mich bei Martin Röll wirklich fasziniert, ist sein Gespür dafür, dass etwas für viele eine “naheliegende Frage” aufwirft, wo doch die meisten aus Bloghausen die Antwort selbst im Schlaf geben können müssten. Er weiß (oder hofft?) offenbar, dass sein Weblog nicht nur von “Web 2.0ern” gelesen wird, sondern auch von Laien. Und eben diesen scheint offenbar nicht auf Anhieb klar, warum er seine Reisepläne preisgibt.

Auf den ersten Blick ist das ja auch wirklich purer Exhibitionismus. Wer genauer hinschaut, wird feststellen, dass Martin Röll vergleichsweise wenig von seinem Privatleben preisgibt. Im Gegenteil konzentriert er sich im Wesentlichen auf professionelle Themen, mit denen er sein Brot verdient. Das gilt auch für seine Reisedaten, die - oder täusche ich  mich - Reisen an die Gestade Texels oder Korfus zwecks Badeurlaub ja gerade nicht enthalten. Was er also kommuniziert, ist genau das was jeder fahrende Eierhändler mit seiner Glocke auch tut, nämlich mitteilen: “Leute, herhören! Jetzt komme ich. Lasst uns ein Geschäft machen.”

Ich habe mir die Gewohnheit von Herrn Röll übrigens abgeschaut. Nachdem schon der erste Versuch eine nette Reaktion ausgelöst hat, werde ich das nun fortsetzen.
Dem Plazes-Braten traue ich allerdings noch nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieses Tool meinen Router/Rechner angreifbar macht. Außerdem ist das Plugin ein weiteres Gimmick, dass RAM beansprucht.

Die Ausbeute einer einzigen Nacht

“58 Kommentare als Spam markiert!”

Richtiger Winter

Endlich sitze auch mal wieder im Hellen im Zug (München-Ulm). Hier in Bayern war ein richtig knackiger Winter. Und draußen gleiten Wiesen mit Schneeresten vorbei. Das Gras, das durch die Lücken lugt, ist richtig durchgehend braun gefroren. Die meisten Landwirte wird es freuen. Ungeziefer tot, Kapilaren wieder hergestellt. Das könnten wir im Nordwesten auch mal wieder gebrauchen.
Tot der Nacktschnecke.

Bochum Hbf: Sadisten (II)

Es tut sich noch mal was in Bochum Hbf. Offenbar ist der Chef des Sadisten augewacht und bessert nach. Ganz weit draußen auf dem langen Bahnsteig wird das Pflaster noch einmal aufgerissen. Fundamente mit großzügigem Grundriss werden gegossen und Pfosten sind auch aufgestellt. Gestern wurde Glas geliefert. Bin gespannt, ob es auch zu einem Dach reicht.
Glaube aber kaum, dass ich das mit meinem bescheidenen Blog bewirkt habe. Doch, wer weiß? Vielleicht gibt es bei der Bahn ja einen Blogbeobachter.

“In Hamburch ist es meistens kalt…,

… kalt und nass”. Müssen diese (gerade zugestiegenen) Bremer gerade sagen. Trotzdem nett, dass jetzt welche an Bord sind.

Doch noch nach Hause kommen

Damals, als ich noch in Münster studierte, gab es noch zweieinhalb in etwa gleichlange Strecken, um mit der Bahn von Münster an den Jadebusen zu gelangen. Die eine führte über Rheine - Lingen - Leer - Oldenburg, die zweite über Osnabrück - (Bremen) - Oldenburg.
Ich mochte die Strecke über Leer lieber. Fährt man über Osnabrück, muss man unweigerlich den Teuteburger Wald passieren. Das gab mir auf dem Weg nach Münster immer das Gefühl, die norddeutsche Tiefebene zu verlassen und sicher bald in Bayern zu sein. Eine schreckliche Vorstellung. Auf der Strecke über Leer wird der Teuto einfach umfahren. Also keine Berge zwischen mir und der See. Schön!
Andererseits war es immer ein erhabenes Gefühl auf dem Weg nach Norden, wenn der IC 15 Minuten nach verlassen des Bahnhofs Osnabrück sich schon beschleunigend in eine langgestreckte Linkskurve legt, den Teuto immer schneller hinter sich lässt und dann mit 200 Sachen über den Mittellandkanal rattert. Bald zu Hause.
Das Gefühl funktioniert noch. Selbst wenn ich gar nicht auf dem Weg nach Hause bin. Und morgen schon in Bayern.

Nicht mehr nach Hause kommen

Merkwürdig. Ich fahre gerade in den Bahnhof Münster ein. Für fast ein Jahrzehnt bedeutete das für mich, nach Hause zu kommen. Und jetzt: Gar kein Gefühl. Ein flüchtiger Blick aus dem Fenster. Pfiff! Abfahrt! Weiter Richtung Hamburg.
Das mir immer noch fremde Bochum hat Münster offenbar erfolgreich verdrängt.

Wer denkt sich so einen Scheiß aus

Gerade ist mal wieder Kommentar-Spam-Zeit. Ich zitiere:

I’m asking myself: How can it be that I’ve never ran through your site before? It’s a great one! [blablabla]

oder auch

It’s the first time i ran through your site and I found it very informative and interesting.

Das geht runter wie Butter. Schade, dass es nicht echt ist.

Kinderbetreuungskosten: Nachgerechnet!

Mein freundliches Käseblatt hat in der gestrigen Ausgabe mal etwas genauer ausklamüstert, was denn nun rausgekommen ist bei der ganzen Diskussion um die steuerliche Freistellung von Kinderbetreungskosten. Mein Fazit: Nicht viel Neues und ein bisschen deutsches Steuerchaos.

  • Für Leute wie uns, mit zwei Verdienern und richtig saftigen Ausgaben, bleibt es im Wesentlichen dabei: Wir werden wohl 4.000 € geltend machen können.
  • Etwas schlechter ist für die ausgegangen, die unter 6.000 € im Jahr für die Betreuung der lieben kleinen Ausgeben müssen. Da nur noch 2/3 der Kosten absetzbar sind, erreichen sie nicht den Höchstbetrag. Wie man das jedoch anstellt, können die Betroffenen mir dann bitte mal verraten ;-).
  • Zu früh gefreut haben sich vermutlich die meisten Alleinverdiener. Nicht nur, dass die Regelung nur für Kinder von 3 bis 6 greift. Absetzbar sind zudem nur Kindergartenkosten, nicht die Kosten für Tagesmütter. Wieso so herum, und nicht genau umgekehrt, was meines Erachtens eher im Sinne der ursprünglichen Idee gewesen wäre? Das weiß der Himmel.
  • Und als wäre nicht ohnehin schon alles kompliziert genug, bleibt eine alte Regelung uns auch noch  erhalten. Haushaltsnahe Dienstleistungen sind nämlich weiterhin zu 1/5 absetztbar.

Glücklich ist, wer einen Steuerberater in der Familie hat. Denn dessen Kosten lassen ja nun nicht mehr absetzen. Notwendig ist er mehr denn je.

Es ist an der Zeit

Die Zahl meiner Beiträge geht stracks auf die 150 zu. Zeit, sich ein klein wenig zu professionalisieren. Nicht hinsichtlich der Beiträge; aber ein bisschen mehr Design darf es schon sein, oder? Und ein paar PlugIns für mehr Spaß und mehr Sicherheit können sicher auch nicht schaden.

Ich selbst würde daran unendlich lange frickeln. Aber zum Glück gibt es ja eine Blogger-Gemeinde, die sich beisteht. Robert Basic hat sich in super netter und unkomplizierter Weise bereit erklärt, mir eher mehr als weniger unter die Arme zu greifen. Ich hoffe sehr, ich kann mich irgendwann mal angemessen revanchieren.

Nun denn: Erster Schritt, Vorlage auswählen! Horror. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Helft mir, bitte!

Mal eine kurze Auswahl dessen, was mir vorschwebt:

Utica Avenue
DescentGreen
Audyasha
fSubtle
CopperleafPlus

Vielleicht sollte ich kurz hinzufügen, dass ich die Bebilderung natürlich nicht sklavisch übernehmen werde.

Gut, dass es Journalisten gibt

Mein Beitrag zu dem Interview mit Thomas Leif gestern, sollte eigentlich leichte Kost werden. Merkwürdigerweise ist mir dann noch nie ein Posting so schwer aus der Feder geflossen wie eben dieser.

Glücklicherweise gibt es ja Journalisten. Professionelle Journalisten sogar. Und einer davon - der alleseits bekannte Knüwer - hat dankenswerterweise ziemlich genau das zusammengefasst, was mir dazu durch den Kopf ging.

Nur kurz zwei Ausschnitte:

Eines vorweg: Wer glaubt, alle Blogger wollten Journalisten sein, denkt vollkommen falsch. Die wenigsten Blogger wollen Journalisten sein, es ist sogar ein verschwindend geringer Teil. Weblog-Autoren haben Spaß am Schreiben und meist Spaß an der Diskussion - und das sollte jeder Freund der Demokratie ja erstmal ziemlich begrüßenswert finden.

Was mich geradezu schockiert ist das selbstkritikfreie Herumtragen eines Journalistenbildes, das täglich an der Realität zerschellt:
“Professionelle Journalisten selektieren verschiedene Quellen und analysieren diese anhand von Fachwissen. Sie versuchen, sich bei der Recherche ein möglichst objektives Bild eines Sachverhalts zu schaffen, das unbeeinflusst ist von ihren eigenen sozialen Kontexten und Ansichten.”

Das kann Leif nicht ernst meinen.

Kettenbloggen

Dem Blondinenwitz habe ich mich ja noch erfolgreich entzogen. Den Vier Dingens des Haltungsturners muss ich mich wohl anschließen. Wir wollen ja das Klima in der Branche nicht versäuern ;-)

Also los:

Vier Jobs in meinem Leben:
Zuvieldienstleistender (echt! es waren beinahe 24 Monate)
Studentische Hilfskraft
Naja, und seit dem halt was mit Marketing & Vertrieb

Vier Filme, die ich immer wieder sehen kann:
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber
Sprich mit ihr
Sex, Lügen und Video
Star Trek - Der erste Kontakt

Vier Orte, an denen ich gelebt habe:
Lastrup
Schweewarden
Ellwürden
Augusthausen

Vier TV-Formate, die ich sehr gern sehe:
Tatort
Zimmer frei
Tagesschau
Frau TV

Vier Orte, an denen ich Urlaub gemacht habe:
Kaunas
Schiermonnikoog
Olargues
Hermanus

Vier meiner Lieblingsgerichte:
Austern
Muscheln
Gedünsteter Saibling
Wiener Schnitzel

Vier Webseiten, die ich täglich besuche:
Google Mail
Google Reader
Google
SpOn

Vier Orte, wo ich jetzt lieber wäre:
Augusthausen
Berlin
Hermanus
In der Sauna

Vier Menschen, die das mitmachen sollen:
rebusch
Robert Basic
Volker
Ansgar

Ich ein Journalist? I wo!

Dass mein Blog eine Klowand sein soll… geschenkt! Aber mich implizit zum Journalisten zu erklären, das ist nun wirklich lächerlich.
Ich bin kein Journalist, und ich will auch keiner sein. Dass mein Blog jedoch ein kleiner Baustein zu der Katastrophe ist, die meine geliebten Printprodukte irgendwann in den Abgrund stürzen wird, das möchte ich nicht ganz ausschließen.

Mehr amüsiert, denn verärgert verlinke ich, was andere dazu besser (?!) - und verärgerter - schreiben:

Blog-Bashing: Ritter der Schwafelrunde
Sind Journalisten Aliens?
Atmen durch das kleine Ding
Himmel, kapiert es endlich!

Nachtrag: Nicht dass wir uns missverstehen. Herr Leif bestreitet in seinem Beitrag, dass es unter den Bloggern von wenigen Ausnahmen abgesehen “Journalisten” gibt. Seine Sicht der Blogger ist dennoch krud und kurzsichtig. Es geht doch eigentlich um etwas ganz anderes.

Können wir denen denn noch trauen?

Journalisten verlieren ihren Vertrauensvorsprung nicht durch die Blogger. Sie verlieren ihn, wenn Sie schlechte Arbeit abliefern. Das gilt für diesen Beruftstand in gleicher Weise, wie für die Industrie.
Und genau das hat Klaus Eck doch hervorragend herausgearbeitet. Ich verstehe überhaupt nicht, warum sich (gute?!) Journalisten, da gleich wieder auf den Schlips getreten fühlen.

Für den Journalismus sowieso nicht!

Als erstes sind Weblogs einmal nur Tools, die mit unterschiedlichen Inhalten gefüllt werden können. Nicht mehr. Und auch nicht weniger. Das sehe ich [Klaus Eck] ganz genauso wie Christoph Neuberger, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster.

Dem schließe ich mich unumwunden an. Und auch der Überlegung, es müsse trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der gebloggten Informationsfülle auch in Zukunft vermittelnden Journalismus geben, ist nichts hinzufügen.

Die von Klaus Eck in den Raum gestellte Frage, ob der Journalismus aber vielleicht dennoch in Gefahr ist, weil sich unter den Bloggern einige finden, diese dessen Funktion übernehmen, macht deutlich, dass wir uns über Begrifflichkeiten verständigen müssen:

Nein der Journalismus ist nicht in Gefahr! Vielleicht werden paar Journalisten sich eine neue Aufgabe suchen müssen ja (Die heißen aber sicher nicht Knüwer). Und Zeitungen - ob gedruckt oder online - könnten vielleicht auch irgendwann einmal aussterben (aber nicht schon in zwei Jahren und auch noch 2014 nicht).
Die Funktion Journalismus wird uns aber sicher erhalten bleiben.

Mein Blog

blog.50hz.de? Was ist das denn? Kurz gesagt, eine leicht chaotische Sammlung dessen, was 50hz bewegt: Alltägliches, Ärgerliches, das Verkehrsmittel Bahn und - ganz besonders - Zeitungen (und andere Medien) sowie die Beobachtung eben derer. Ach ja! Und Blogs natürlich.

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