Merkwürdig

n124.jpgFür meinen Brötchengeber ist gerade einmal wieder die spannendste Zeit des Jahres. Am letzten Dienstag war in Berlin Auftakt zur jährlich stattfindenden Roadshow, die wir inzwischen “große” Roadshow nennen müssen. Denn zumindest in NRW gibt es ja seit Dezember auch ein kleineres Format für (Mini-)Roadshows.

Gerade jetzt feiern meine Kollegen vermutlich in Stuttgart, den zweiten Termin gemeistert zu haben. Aber nicht zu feste, denn morgen müssen sie ja noch in München ran. Nächste Woche zieht der Tross dann von Hamburg über Düsseldorf nach Frankfurt.

In Düsseldorf und Frankfurt werde ich übrigens auch zugegen sein. In die Bütt muss ich allerdings nicht.

Zum Inhalt der Show sei nur soviel gesagt. Eine Übersicht gibt es hier und: “Es lohnt sich.”

Ein Phänomen gäbe es allerdings noch zu klären. Nämlich die teilweise signifikant unterschiedlichen Anmeldezahlen. Hamburg hat ca. 2 Millionen Einwohner. Drumrum ist nicht viel mehr als Landschaft. Düsseldorf hat zwar nur 600.000 Einwohner. Der relevante Wirtschaftsraum dürfte dem von Hamburg aber kaum nachstehen. Nimmt man das ganze Ruhrgebiet hinzu ist er sogar um ein Vielfaches größer.

Und dennoch melden sich in Hamburg mehr als doppelt so viele Personen an. Hat jemand eine Erklärung? An den Mini-Roadshows kann es nicht liegen. Das Phänomen tritt schon seit Jahren in ähnlicher Weise auf.

Nachtrag: Noch lieber als eine Erklärung wäre mir natürlich eine Ende der Serie. Meldet Euch einfach noch an. Dann könnte das Hotel jedoch etwas überfordert sein ;-)

5.100

“Wir laden die Bevölkerung der Kulturmetropole Ruhr ein, mit der Nutzung des Community-Logos
die Kulturhauptstadt tatkräftig und werbewirksam zu unterstützen.”
(Fritz Pleitgen)

Hört sich gut an, oder? Das Zitat stammt aus einer Pressemitteilung vom 14. Februar diesen Jahres. Hintergrund war die hier bereits thematisierte Vorstellung der Logos für die Kulturhauptstadt 2010.

Inzwischen haben sich Juristen der Sache angenommen. Aus der angekündigten “informellen, schriftlichen Genehmigung” ist mittlerweile ein ziemlich formeller zweiseitiger Antrag inklusive vier Seiten Nutzungsbedingungen (PDF) geworden.

Der Text ist verquast genug, um zumindest mich von einem Antrag Abstand nehmen zu lassen. Zwar endet das Werk versöhnlich mit

“Antragsteller und RUHR.2010 GmbH werden sich bemühen, etwaige Streitigkeiten […] durch Verhandlungen beizulegen.”

Angesichts einer Keule in Form einer Vertragsstrafe in Höhe von 5.100 Euro ein schwacher Trost. Ohne anwaltlichen Beistand läuft da gar nichts. Und der Aufwand ist mir für mein kleines Blog einfach zu hoch.

Die Nutzungsbedingungen enthalten im übrigen noch mehr Sprengstoff. Unter Punkt 6.1 entbindet sich die Ruhr 2010 GmbH nämlich der Gewähr für die Rechtsbeständigkeit des Logos. Im Klartext: Wer das Logo nutzt, ist vor Inanspruchnahme durch Dritte nicht gefeit.

Angesichts der Tatsache, dass die Wortmarke Ruhr 2010 nach wie vor widerspruchsfrei beim DPMA geführt wird, nicht gerade tolle Aussichten.

Diese Chance, die “Bevölkerung der Kulturmetropole Ruhr” einzubinden, ist also schon mal vertan. Wovor habt ihr eigentlich Angst? Und hätte man all das nicht auch mit Creative Commons lösen können?

Angrillen

418750430_116fc9f1bb_m.jpgSo eine Bergarbeitersiedlung wie unser Kirchviertel hat trotz allen Strukturwandels immer noch viel von einer Schrebergartenkolonie. Da kommt der Grill für die Nackendstecks quasi ganzjährig zu seiner Ehre. Und so war ich auch nur wenig verwundert, als ich gestern Abend kurz vor meinem Zuhause durch intensive Grillschwaden radelte.

Heute ist mit vielen Nachahmern zu rechnen. Das Wetter ist danach. Ob die Schweineproduktion auf den Klimawandel schon eingestellt ist?

Nachtrag: Meine Vorstellung, das frühe Angrillen sei ein Ruhrpott-Phänomen, wird durch den Haltungsturner Lügen gestraft. Auch im Speckgürtel von HH wird schon gebrutzelt. 

medienlese: Noch ‘ne Liste

Nicht (nur) weil ich auch drauf stehe, sondern weil sie ein interessanter Einstiegspunkt ins Thema Bloggen über Medien ist, verlinke ich heute mal diese Liste deutschsprachiger Medienblogs von den Machern der Medienlese.

btw: Für mich ist es eine Liste, kein Ranking.

Bochumer Radwege (3): Benutzungspflichtiger Hohlweg

415473588_b36660a8e5-1.jpgKurz bevor man am Castroper Hellweg diversen Doings ausweichen muss, gilt es eine echte Herausforderung zu meistern:

Gerade hat man die vermutlich größte Kreuzung Bochums überwunden und radelt auf einem leidlich guten Radweg gen Norden. Dann passiert man diese Stelle (flickr!). Die Beschilderung verspricht einen benutzungspflichtigen gemeinsamen Rad- und Fußweg. Nicht optimal, aber immerhin.
Auf den folgenden 200 Metern erlebt man allerdings im Zeitraffer, die Entwicklung des Radwegs in den letzen 60 Jahren. Leider rückwärts.

Jede erdenkliche Art von Pflasterung wechselt mit altem und frischerem Asphalt. Neben zwei Straßenbäumen ist der Belag dermaßen hochgedrückt, dass es Ortunkundigen die Pedale wegreißt. Und: Der Weg wird stetig schmaler.

Am Überweg zur Straßenbahn (Bild) bleibt dann schließlich nur ein Rumpelpfad von gefühlten 40 cm Breite. Den gilt es sich mit Fußgängern und - man ahnt es schon - mit einem Ampelmasten zu teilen.

Grund der Enge: Ein stattlicher Baum.

Ich bin ein großer Baumfreund. Als kleiner Junge habe ich manche Träne vergossen, wenn mal irgendwo einer der Säge zum Opfer fiel. Ich werde also brav drum herum kurven und nicht des Baumes Ende fordern. Wobei ich ja glaube, er muss ohnehin nur als Alibi für den Wegweiser zum Schlemmer-Grill herhalten.

Fundstelle: Castroper Hellweg/Einmündung Weserstraße (Richtung Norden)

Erfolgsfaktor Familie

jkgj5645kfk4564mmksdjnfksmf.jpgNoch so ein Grund, warum ich so gerne für meinen neuen Brötchengeber schufte: Kinder sind kein Hindernis, sondern ein Erfolgsfaktor. Landau Media ist Mitglied im Netzwerk Erfolgsfaktor Familie. O-Töne dazu gab es jüngst im Deutschlandfunk, hier zum Nachlesen oder auch Nachhören.

An der desolaten Betreuungssituation in Bochum ändert das allerdings auch nichts.

Bild: www.bmfsfj.de

Die Maulwürfe sind da

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Sie machen es also wirklich.

… und andere Radwege

5456754851564gfdgdf4sd84fsd84448dsf4.jpgBevor wir mit weiteren Anekdoten über das Bochumer Radwegenetz fortfahren, bedarf eines kurzen Exkurses in die Theorie.

Wer nämlich bislang der Meinung war, es gäbe Radwege oder eben keine Radwege, den muss ich enttäuschen. Es gibt nämlich des weiteren auch andere Radwege.

Deren Existenz verdanken wir der Novelle der StVO von 1997 (”Radfahrernovelle”), einem Kernstück damaliger grüner Verkehrspolitik. In deren Zuge wurde festgelegt, dass eine Kommune fortan nicht mehr einfach irgendwelche Wege als Radwege kennzeichnen darf, sondern nur noch solche, die bestimmten Kriterien entsprechen.

Knapp zusammengefasst legen die Vorschriften fest, dass ein mit den Zeichen 237, 240 oder 241 gekennzeichneter Radweg den Ansprüchen an professionelles Radfahren (gerader Verlauf, ebene Fahrbahn, ausreichend breit etc.) genügen muss.

Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes Weiterlesen …

Schon blöd, wenn’s einfach nicht so richtig xingt

In der Tat wollten wir so etwas nie wieder erleben. Aber der Don hatte es uns ja prophezeit.

WAZ für eine Gedankenlosigkeit

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Bevor mir noch jemand unterstellt, ich würde zum unkritischen WAZ-über-den-grünen-Klee-Lober: Heute unterbietet die WAZ auf ihrer Seite “Bilder des Tages” glatt jedes BILD-Niveau.

Das Foto zeigt eine Demonstration, auf der ein Transparent mit der Aufschrift “Elektrischer Stuhl für Kinderschänder” hochgehalten wird. Anlass der Demonstration ist der gewaltsame Tot eines Kindes in Leipzig.

Die WAZ schreibt zu diesem Bild: “Was für eine Tat: Mit Kerzen und Fackeln gedenken Menschen in Leipzig dem ermordeten Jungen…”

Okay, es sind auch Menschen und ein paar Fackeln zu sehen. Wenn auch vage und im Hintergrund. Eigentlicher Bildinhalt sind allerdings Parolen, die im Widerspruch zu unserer Verfassung und zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte stehen.

Liebe Bildredakteure bei der WAZ! Seid ihr sicher, dass ein solches Bild auf diese Seite gehört? Und wenn doch, dann ohne jeden kritischen Halbsatz zum Bildinhalt?

Und von der schönsten Stadt der Christenheit,…

image-3-1.jpg…trennt uns nur noch Wattenscheid.

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(Frank Goosen rezitiert (mp4, ca. 120 MB, ab ca. 9:40) aus seinem neuen Programm A40 für die neue WDR-Sendung A40)

PR PR

Wem die am Markt verfügbaren PR-Magazine und Newsletter //hier bitte etwas einfügen Sinne von “nicht umfassend genug”, “zu unprofessionell”, “zu unparteiisch” …. // waren, für den gibt es seit heute PR-Professional. Wer zur Notwendigkeit und Qualität mitdiskutieren mag, tut das am besten hier.

Disclaimer: Mein Brötchengeber Landau Media ist Mitherausgeber des Newsletters.

Rheinskaja Gazeta

Sage noch einer, Print habe keine Zukunft. Die WAZ-Mediengruppe startet  (PDF) in NRW und später wohl auch bundesweit eine neue Tageszeitung.

Alles eine Frage der Zielgruppe: Eine “Rheinische Zeitung” auf Russisch.

Verlorene Heimat?

407020894_deb2e65cf1_m.jpgWenn es einen Ort gibt, den ich als Heimat empfinde, dann ist es der südliche Jadebusen. Dort gibt es einen kleinen Flecken Landschaft, den es so nirgendwo anders auf der Welt gibt. Und mitten auf diesem Flecken bin ich aufgewachsen.

Das Örtchen heißt Augusthausen und liegt ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Varel (gesprochen: Fahrel und nicht etwa Farrel oder Warehl) und Nordenham.

Den meisten WAZ-Lesern dürften diese Orte bislang kaum bekannt gewesen sein. Seit heuten wissen sie, hier leben die Verlierer vom Jadebusen.

Die Region ist vom Wohl und Wehe der Flugzeug-Industrie vermutlich noch abhänginger als Hamburg. Und jetzt hat die Stunde geschlagen: Die Airbus-Werke Varel und Nordenham werden mittelfristig wohl geschlossen.

Ich bin mir nicht recht sicher, was ich davon halten soll. Natürlich leide ich mit den Betroffenen. Aber im Grunde ist eines der Wunder Europäischer Subventionitis, dass die Werke überhaupt so lange durchgehalten haben. Nicht weil sie schlecht gearbeitet haben, sondern weil sie zu klein sind und weit weg von Hamburg und erst recht von Toulouse. Irgendwann musste es so weit kommen.

Vielleicht schreibe ich in den nächsten Tagen noch ein paar Gedanken mehr dazu auf.

Für so einen Sch… ist Geld da?

Bochum ist pleite! Nicht so hoffnungslos wie Berlin, aber es knirscht mächtig im Gebälk des Stadthaushalts. In Bochum gibt es auch viele kaputte Straßen und Gehwege. Radwege sind meist gar nicht vorhanden. Das nimmt man hin, es ist ja kein Geld da.

Umso verwunderter reibt man sich die Augen, wenn man in seinem Briefkasten den Hinweis findet, das nun doch einmal etwas (neu) gebaut wird. Nur fragt sich der gesunde Menschenverstand, warum gerade hier!

Es geht um die Amtman-Ibing-Straße in Gerthe. Dass die Straße vor unserem Büro diesen Namen trägt, ist ohnehin schon hanebüchen. Denn alle (!) Gebäude, die an ihr liegen, sind postalische der Lothringer Straße zugeordnet. Zu welchen Verrenkungen das führt, mag die Komplexität unserer Anfahrtskizze (PDF) illustrieren.

Die Amtmann-Ibing-Straße ist in guten Zustand und hat für eine Einbahnstraße eine ausreichende Breite. Außerdem gibt es kaum Verkehr, der auf dem kurzen Stück ohne weiteres mit den vorgeschriebenen 10 km/h klar kommt. Zugegeben: Ein Gehweg fehlt! Aber hat jemand den vermisst?

Nun! Wir bekommen jetzt einen. Die jetzige Plasterdecke wird teilweise aufgenommen und durch Betonsteine ersetzt.

Toll! Drei Wochen Dreck und Lärm für nichts.
Wie wäre es, das Geld statt dessen für die Beseitigung von ein paar Gefahrenstellen zu nutzen?

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blog.50hz.de? Was ist das denn? Kurz gesagt, eine leicht chaotische Sammlung dessen, was 50hz bewegt: Alltägliches, Ärgerliches, das Verkehrsmittel Bahn und - ganz besonders - Zeitungen (und andere Medien) sowie die Beobachtung eben derer. Ach ja! Und Blogs natürlich.

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