BDVZ/Helmut Heinen: “Zeitung bleibt der tragende Baustein”

In der aktuellen Horizont (45/2005, S. 46, vermutlich auch -kostenpflichtig- online) äußert sich Helmut Heinen als Präsident des BDZV zur Zukunft der Zeitung. Grundtenor: “Et hätt noch immer joot jegange!”

Wer genau hinliest, entdeckt einen ziemlichen Eiertanz:

Heinen empfiehlt den Kollegen, sich intensive Gedanken über die Möglichkeiten der elektronischen Übertragungswege zu machen. Sein Beispiel (Achtung Innovation!): ePaper. Diese Angebote sollten in dem gedruckten Produkt ausgiebig vernetzt - er meint “beworben” - werden. Geld zu verdienen sei jedoch für die regionalen Titel im Internet eher nicht. Das diene eher Marketingzwecken für das Kernprodukt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Ähnlich geht er mit dem mangelnden Akzeptanz bei jungen Lesern um: Daran könne man ohnehin nichts ändern. Dennoch bleibt die Zeitung auf Dauer der “tragende Baustein in diesem Medienmix”. Wie lange diese Dauer wohlt weilt?

Auch zur Gratiszeitung äußert er sich: Dafür gebe es eine nachgewiesene hohe Akzeptanz. Gar wirtschaftlich wären sie zu betreiben. Durch die Blume gibt er auch zu verstehen, dass die Mehrheit der deutschen Verleger weiterhin alles daran setzen wird, Schibsted und Konsorten aus dem deutschen Markt herauszuhalten.
Bodo Hombachs These von der Heranführung junger Leser via Gratsizeitung wischt er damit weg, dass nach dem Ende des “Kölner Experiments” kaum zusätzliche Auflage bei den Tageszeitungen entstanden sei.
Ach was? Wie lange währte das Exeriment? Wohl kaum lange genug, um irgendjemenden an irgendetwas zu gewöhnen.

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