Die älteren Damen und das Küken

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Ich finde es ja löblich, dass die WAZ ihren Ehrenkodex (PDF) überarbeitet. Der enthält zwar weiterhin nur Allgemeinplätze, aber leider sind die wohl keine Selbstverständlichkeit mehr.

Ich frage mich allerdings auch, ob es nicht ein wenig zu viel der Selbstbeweihräucherung ist, das Thema fast auf der ganzen Vier abzufeiern. Politik steht oben drüber. Die wäre mir an der Stelle wichtiger. Ein kleine Notiz auf der Medienseite hätte es auch getan, oder?

Auf dem prominenten - und wirklich schlechten - Foto dürfen übrigens die drei älteren Damen aus dem Gesellschafterkreis sitzen. Und weil noch ein Stuhl frei war, haben sie das Küken an ihre Seite genommen. Der Rest der Bagage musste stehen.

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Schon 11 Kommentare.

  1. Pottblog

    WAZ Verhaltenskodex und die taz braucht ‘ne Brille…

    Djure berichtete in Die älteren Damen und das Küken schon davon:
    Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet heute, dass die gesamten Titel der WAZ-Mediengruppe den journalistischen Verhaltenskodex überarbeitet haben. Dort wird f…

  2. Chat Atkins

    ‘Kulturstrickzwang’ scheint wegen der Damenriege dort auch zu herrschen. Wie damit eine lockere Schreibe entstehen soll, muss mir mal jemand verraten …

  3. 50hz

    Ob man mit dem Kulturstrick klarkommt, ist eher ein Frage der Gewöhnung, vielleicht auch der Einstellung. Ich kann auch mit Strick ganz locker sein ;-)

  4. Mimi

    Wirklich schlechtes Foto. Echt zum Schmunzeln. Lustig auch die Namensschildchen (sind doch welche oder?). Also ehrlich. Kodex ist gut aber wird doch eh schon praktiziert. Wirklich viel Tamtam. Absolut großartig übrigens, dass in der äußerst männlich geprägten Führungsebene die wirkliche “Macht” bei den Frauen liegt. Und das bei der Quote. Spitzenmäßig.

  5. Vespa

    Damit das Küken dort und überhaupt fast aus dem Nichts heraus im Chefredakteurinnen-Sessel Platz nehmen durfte, war ja wohl einiges Vitamin B(orchert, Jochen, jochen-borchert.de) nötig. Lyssa? Ja. A-Bloggerin? Nun ja, wenn man so will. Aber Journalistin? Fehlanzeige.

  6. 50hz

    Ach Gottchen, Vespa. Das Thema haben wir hier vor Monaten abschließend behandelt. Natürlich haben Katharina auch gute Beziehungen in diesen Job verholfen. Ihre Herkunft aus dem Hause Borchert hat aber sicher keine Rolle gespielt.
    Und wenn doch?! Gute Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat.

  7. Moody

    Och, das wird aber jetz komisch. Wenn ihr was “abschließend” behandelt habt, muß das für andere nicht zwangsläufig auch sein. Und daß gute Beziehungen nur dem schaden, der sie nicht hat, ist für einen Medienbeobachter eine ganz schön einfältige Ansicht.

  8. 50hz

    Einfältig? Du meinst elitär! Ich bin gerne elitär. Und was hat das mit meinem Beruf zu tun? Ich bin Medienbeobachter - um genau zu sein “Verkäufer” von Medienbeobachtung - nicht Medienkritiker.

  9. Moody

    Nein, ich meine keineswegs “elitär”. Weil der Begriff negativ besetzt ist und ich in diesem Sinne nicht einmal ansatzweise elitär sein möchte.
    Was hingegen eine echte Leistungselite angeht, so kann sie gerade nicht ein Beziehungsgeflecht als wesentliches Identifikationsmerkmal haben. Das würde nämlich bedeuten, daß sich die Individuen vor allem von der Masse absetzen wollen, also wiederum bloß “elitär” denken und handeln. Wer will so etwas? Du etwa?

  10. 50hz

    Vielleicht nicht als wesentliches. Aber ich halte das Aufbauen von Beziehungen durchaus für eine anerkennswerte Leistung. Immerhin sind wir soziale Wesen. Heute übrigens mehr denn je. Dass es welche gibt, die bessere - familiäre?! - Ausgangsbedingungen haben, mag man bedauern. Wer sich darauf ausruht, wird dennoch irgendwann fallen. Da bin ich Optimist.
    Womit wir wieder beim Ausgangspunkt wären. Katharina ist dort, wo sie ist, unter anderem wohl auch wegen guter Kontakte. Aber eben nicht wegen guter familiärer Kontakte. Sondern erarbeiteter.
    Noch ein Wort zu ihrer Qualifikation: Die zu beurteilen spare ich mir auf, bis es los geht mit WestEins.

  11. Moody

    Nun ja, jetzt wird es endgültig off topic, und das Nachfolgende hat auch ausdrücklich nichts mit K. Borchert oder sonstwem hier zu tun:

    Menschen sind soziale Wesen, das ist richtig. Aber die Beispiele dafür, daß Beziehungsgeflechte sich höchst sozialschädlich entwickelten, sind zahlreich, nimm “Amigo” oder “Klüngel” und viele andere mehr. Deshalb würde ich aus einem umgangssprachlichen Verständnis heraus einen Unterschied machen zwischen “Beziehungen” und den von dir angeführten “Kontakten”. Daß man einen oder mehrere Kontakte herstellen muss und nutzt, ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn aber “Beziehungen” dazu dienen, jemanden nach oben durchzupauken, dessen sonstige Voraussetzungen eher durchschnittlich sind, dann ist das möglicherweise für andere schädlich. Bestenfalls wundern sie sich bloß über die “Niete in Nadelstreifen”. Schimmstenfalls landen sie nach einer Pleite auf der Straße.

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