Ruhrstadion forever

Wieder ein Grund mehr, sich nicht für Fußball zu begeistern.

Der Vfl Bochum verlor zum Saisonauftakt standesgemäß gegen die Bayern aus München. Allerdings nicht wie seit 25 Jahren im Ruhrstadion. Bei dem ehrwürdigenen Bau an der Castroper Straße bröckelt nämlich nicht nur der Beton der Dachkonstruktion, auch der Name ist nun abhanden gekommen.

Nach AOL-, Allianz- und Veltins-Arena nun also rewirpowerStadion.

Ich finde es zu Heulen, wenn Traditionen dem schnöden Mammon geopfert werden. Zumal die Finanzkonstruktion in Bochum eine besonders gewagte ist. rewirpower ist nämlich eine Marke der hiesigen Stadtwerke. Diese zahlen dem Verein Vfl Bochum nun eine nicht unerhebliche Summe dafür, dass der das städtische Stadion umbenennt.

Letzlich zahlen also die Bürger der Stadt dafür, dass “ihr” Stadion seinen traditionsreichen Namen verliert; nur damit ein paar Stadtwerke-Geschäftsführer Stromkonzern spielen können.

Dabei bietet sich doch eine so hübsche Alternative an: Die über die Grenzen Bochums bislang kaum bekannte und innerhalb Bochums vollkommen wertlose Marke rewirpower hätte ohne weiteres dem Orkus übergeben werden können. Und wenn man bei den Stadtwerken denn meint, in Zukunft auch Strom über die Grenzen Bochums hinaus vermarkten zu müssen, dann doch vielleicht unter dem Label Ruhr(stadion)strom.

Am Ende haben die Bochumer aber irgendwie auch Glück gehabt. Besser im rewirpowerStadion verlieren als im Signal-Iduna-Park fast gewinnen.

btw: Kann mir mal jemand von der schreibenden Zunft verklickern, warum diese Stadionumbennungen von Euch so speichelleckerisch aufgenommen, statt einfach ignoriert werden.

Mehr dazu bei waz.de:

Grätsche gegen Rewirpower-Stadion
“Der Stadt geht kein Geld verloren”

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Schon 2 Kommentare.

  1. Bjoern Hasse

    Ehrlich, das ist nicht nur schade, das tut tatsächlich im Herzen weh. Auch wenn die “guten alten Namen” nicht immer - wie im Falle Vfl ;-) - Glück bringen, daran hängen Erinnerungen. Und Erinnerungen unterscheiden Verein A von B. Erinnerungen, Verknüpfungen, Assoziationen bilden die USP eines Vereins. Und natürlich gehört dazu die Heimstätte. Dass die tatsächlichen Fans sich aufgrund der Umbenennung jemals frohgemut dem Sponsoren als begierige Kunden zuwenden ist Nonsens. Wozu also die neuen Namen? Nur für das Clipping mit dem Konzern-Logo?

  2. 50hz - Werkstatt für Netzkommunikation » Blogarchiv » VfL-Stadion? Frauen-WM im Irgendwo-Land

    […] Dies gilt in besonderer Weise für Bochum. Dort wurde im Sommer 2006 das Ruhrstadion in Rewirpower Stadion umbenannt. Da aber offenbar kein Unternehmen aus der freien Wirtschaft sich für die angestrebte Summe mit dem Bochumer Stadion schmücken wollte, hat man sich statt dessen für eine typisch Bochumer Lösung entschieden. […]

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