Das eingebildete Monopol

Ich habe mich in der Vergangenheit hie und da in Diskussionen um die angebliche Macht und die davon ausgehenden Gefahren der Google-Krake eingeklinkt. Denn aus Sicht eines wettbwerbsökonomisch Halbgebildeten bin ich regelmäßig irritiert, wenn etwa Vergleiche mit der realen Markmacht von Microsoft angestellt werden.

Recht umfassend und vor allem unterhaltsam hat Andreas Göldi nun die Argumente “pro” Google zusammengetragen.

Meine Tags für diesen Artikel.

Ähnliche Artikel.

Böses Google, gutes Google?, Oh, diese Angsthasen, Googlige Merkwürdigkeiten (III), Heute gelesen: 23. Mai 2006, Schön, wirklich schön!

Schon 6 Kommentare.

  1. Jens

    Anlass? Jaiku?

  2. 50hz

    Ich wusste bis vor 20 Minuten noch nicht mal, was Jaiku ist.
    Ich habe den Text zufällig bei Rivva entdeckt. Und er hat mir so gut gefallen.

  3. Andreas

    Klar hat Google kein Monopol bei gefärbtem Zuckerwasser und wird da weder Pepsi noch Coca-Cola Konkurrenz machen. :-)

    Im Kernbereich von Google (der Cash-Cow) aber, der Suchmaschine uns ihrer Vermarktung, ist Google z.B. in Deutschland mit ca. 90% Marktanteil so unangefochten Marktbeherrschend, dass man da durchaus von einem Monopol sprechen kann.

  4. 50hz

    Sorry Andreas, das mag man zwar so empfinden, aus wettbewerbsökonomischer Sicht ist das aber Unsinn:
    Denn der Marktanteil allein begründet kein Monopol. Und sei er auch 100%. Unbedingt mitzubetrachten sind aber der relevante Markt und die Markteintrittsbarrieren.

    Im Google-Kernbereich haben wir es mit zwei Märkten zu tun:
    * Der Markt für Internetsuchen: Hier zerbröselt das Monopol von Google angesichts der recht niedrigen Markteintrittsbarrieren. Eine Google ebenbürtige Suchtechnologie zu entwickeln und up to date zu halten ist zwar kein Kinderspiel, aber ganz offensichtlich auch kein Hexenwerk. Yahoo und Ask machen es vor.
    * Der Markt für Werbung: Definiert man hier den Markt sehr eng als “Textbasierte Anzeigen auf Suchmaschinen”, könnte man mit viel gutem Willen eine marktbeherrschende Stellung diagnostizieren. Aber mal ehrlich: Ist das der relevante Markt?
    Dann argumentiert man wie früher mal bei der Bahn, die einen ihrer Märkte als “schiengebundenen Güterverkehr” definierte. Bis ihr dann die Straße fast das ganze Geschäft weg genommen hatte.

  5. Andreas

    Googles Kernbereich wird vermutlich irgendwann zerbröseln, aber das ist jetzt noch nicht relevant. Zumindest in DE. Die technischen Einstiegsbarrieren sind nicht zu verachten, denn bis jetzt hat es noch kein Konkurrent von Google geschafft einen wesentlich besseren Dienst wie Google aufzusetzen. “Fast gleichwertig” reicht hier nicht unbedingt, weil die Google-Marke dazu in DE zu stark ist und die Besucher an sich bindet.

    Zur Marktrelevanz: Für die Gemüsehändler auf einem Wochenmarkt haben “Anzeigen auf Suchmaschinen” für ihr Marketing vermutlich kaum eine Relevanz. Online-Shop Betreiber aus dem KMU/SME Bereich sehen die Relevanz aber schon wieder ganz anders. Es kommt halt auf den Standpunkt und den betrachteten Markt an. Was für den einen Peanuts ist, ist für den anderen ein relevanter Markt.

  6. 50hz

    Zu Deinen ersten Punkt: Es gibt ja durchaus Stimmen, die Ask oder Yahoo für besser halten. Entscheidend ist ja nur, ob Google die Macht hat, die Preise über den Marktpreis - der ja derzeit bei 0 liegt - anzuheben oder die Qualität einzuschränken und dennoch am Markt bleibt. Daran glaube ich nicht.
    Zum zweiten Punkt: Mit dem Einwand hatte ich gerechnet ;-) Und natürlich hast Du Recht. Aber wirklich dauerhaft könnte hier Google auch keine Monopolgewinne abschöpfen. Oder doch?

Sag was, bevor Du gehst!

Mein Blog

blog.50hz.de? Was ist das denn? Kurz gesagt, eine leicht chaotische Sammlung dessen, was 50hz bewegt: Alltägliches, Ärgerliches, das Verkehrsmittel Bahn und - ganz besonders - Zeitungen (und andere Medien) sowie die Beobachtung eben derer. Ach ja! Und Blogs natürlich.

Meine six groups