“Genug reformiert!”, rief uns Becks Kurt über die Feiertage zu, “Mehr haltet ihr nicht aus.”

Reformiert? Wurde was reformiert?

• Das Steuersystem vereinfacht?
  Fehlanzeige!
• Eine Gesundheitsreform, die diesen Namen verdient?
  Selbst das Reförmchen wird wohl scheitern. Oder?
• Und die dringend benötigten Investitionen in eine Bildungspolitik, die den Starken keine Steine in den Weg legt und die Bildungsverlierer in die Gesellschaft integriert?
  Nein, nur immer neue Ideen, die immer weniger Geld verschleiern müssen.

Und damit wären wir bei der Zahl des Tages: Ziemlich genau die Hälfte der derzeit 140.000 Lehrer in NRW werden in den nächsten 10 Jahren in die Pension entlassen. Steht heute in der WAZ und wird wohl auch etwa stimmen.

Im Staatssäckel befindet sich nicht eine müde Mark, um deren Pensionen zu bezahlen. (Pensionsrückstellungen sind in öffentlichen Haushalten ja weiterhin ein Fremdwort.) Aussicht auf Ersatz für die freien Stellen besteht auch nur in Maßen. (Wer will angesichts der Hü und Hott-Politik, der katastophalen Bedingungen an vielen Schulen und eher schlechter werdender Bezahlung dieses Job ernsthaft übernehmen?)

Die Vorstellung, man könne die Penison mit 67 noch bis 2027 hinauszögern, ist angesichts dieser Situation ja wohl ein Witz. Da hat Herr Schäuble ja ausnahmsweise mal Recht.

Hören wir also auf, Reformen nur zu zerreden. Trauen wir uns, den Ernst der Lage aber auch die Größe der Chancen endlich einmal auszusprechen. Und dann halten auch mal was aus.