Ruhr.2010: Jetzt müssen die Schweine ran

Nachdem die Scheytt’sche Bettelei - sinngemäß “Herr Staatsminister, wenden Sie ein Desaster ab!” (siehe auch hier) - nur magere drei Millionen aus dem Bundeshaushalt eingebracht hat, soll nun also der Landeshaushalt herhalten.

Das ist schon in Ordnung. Aber ob das so funktioniert?!

Zum einen steht es um die Spendierbereitschaft zumindest der Bochumer nicht zum Besten. Für das Konzerthaus sind bislang außer den bekannten Großspendern allenfalls Kleckerbeträge zusammen gekommen.

Und zum zweiten kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man Haushaltssicherungsvorgaben und Zuschussregelungen auf diese Weise umschiffen kann.

Nebenbei: Kein Wunder, dass keiner was für das Konzerthaus spendet. Die offizielle Seite der Spendensammler kommt bei der Suche nach “Konzerthaus Bochum” gar nicht vor. So teuer sind SEOs doch nun auch wieder nicht.

Hat eigentlich inzwischen mal jemand das hier bei Nokia vorgetragen?

Nachtrag/Klarstellung:

Ich finde die Idee, die Bürger zu finanziellem Engagement aufzufordern, gar nicht mal abwegig. Ich glaube nur nicht, dass man damit kalkulieren kann. So gewonnene Summen mögen ein paar Extras ermöglichen. Aber durchfinanziert muss die Sache auch ohne sein.

Abenteuerlich ist zudem die Idee, den Landeshaushalt quasi per Gesetzeslücke schröpfen zu wollen. Solche Ideen entspringen dem selben Geist wie bestimmte Stiftungen in Liechtenstein.

Und schließlich: Bevor die Bürger gebeten werden, könnte doch jetzt endlich mal der eine oder andere Potente Sponsor um die Ecke kommen. Oder haben die Angst vor der der ach so sicheren Rechtsposition?

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Schon 5 Kommentare.

  1. copper

    Edit: Sorry copper, der Gedanke war nicht abwegig. Aber möglicherweise eine Beleidigung.

  2. Andreas F.

    Apropos Konzerthaus Bochum: Die brauchen noch keinen SEO, sondern es würde schon was bringen etwas mehr als die 6 kümmerlichen Seiten zu haben und diese dann auch nicht ganz so Suchmaschinen-un-freundlich zu präsentieren.

    Interessant auch: Wenn man nach “bochumer symphonie” googelt, kommt zuerst die Seite einer Agentur, die sich damit brüstet die Kampagne erstellt zu haben, und erst danach die Seiten der Spendensammler, Bochumer Symphonie, selbst. Mal schauen wann selbst Dein Blog bei den Begriffen besser da stehen wird :-)

    P.S. Ich weiss, der Vergleich ist unfair, aber ich habe von spendenwilligen Bochumern der sogenannten “Mittelschicht” gehört, dass jene zwar regelmässig für “soziale” lokale Projekte spenden aber eher nicht für “kulturelle”. Der Euro sitzt ja auch nicht mehr ganz so locker seitdem viele Bürger ihn dreimal umdrehen müssen.

  3. 50hz

    Arrrgh… CP/C mal wieder.

  4. 50hz

    Nee. Stimmt gar nicht. Die Site hat Oktober gemacht.

  5. Volker

    Es erhebt sich die grundsätzliche Frage, wo sind Spenden angebracht und wo nicht?

    Vor Kultur kommt immer noch Hunger und Elend.
    Bevor ich Sektempfänge im Foyer finanziere, helfe ich lieber hungerleidenden Menschen in Deutschland(!!) und dem Rest der Welt.

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