Verlorene Heimat?
Wenn es einen Ort gibt, den ich als Heimat empfinde, dann ist es der südliche Jadebusen. Dort gibt es einen kleinen Flecken Landschaft, den es so nirgendwo anders auf der Welt gibt. Und mitten auf diesem Flecken bin ich aufgewachsen.
Das Örtchen heißt Augusthausen und liegt ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Varel (gesprochen: Fahrel und nicht etwa Farrel oder Warehl) und Nordenham.
Den meisten WAZ-Lesern dürften diese Orte bislang kaum bekannt gewesen sein. Seit heuten wissen sie, hier leben die Verlierer vom Jadebusen.
Die Region ist vom Wohl und Wehe der Flugzeug-Industrie vermutlich noch abhänginger als Hamburg. Und jetzt hat die Stunde geschlagen: Die Airbus-Werke Varel und Nordenham werden mittelfristig wohl geschlossen.
Ich bin mir nicht recht sicher, was ich davon halten soll. Natürlich leide ich mit den Betroffenen. Aber im Grunde ist eines der Wunder Europäischer Subventionitis, dass die Werke überhaupt so lange durchgehalten haben. Nicht weil sie schlecht gearbeitet haben, sondern weil sie zu klein sind und weit weg von Hamburg und erst recht von Toulouse. Irgendwann musste es so weit kommen.
Vielleicht schreibe ich in den nächsten Tagen noch ein paar Gedanken mehr dazu auf.
02.03.07 um 16:46
Ich verbinde den südlichen Jadebusen mit Rhabarberkuchen aus Dangast und dem Tierpark in Jaderberg.
Für Nordenham ist es besonders tragisch, dass das Knowhow über Kohlefasertechnik vorhanden war und abgegeben werden musste.
02.03.07 um 17:10
Wow! Da kennt sich einer aus. Ja, der Rhabarberkuchen aus dem Hause Tabken ist unerreicht. Und ich habe auch noch das Glück, eine der Töchter näher zu kennen.
02.03.07 um 17:16
Und bzgl. der Zukunft der Werke warten wir mal ab. Vielleicht geht es ja außerhalb der EADS mit neuem Elan weiter. Heuschrecken können recht possierliche Tierchen sein.