WAZ ihr mal ganz schnell (wieder) besser machen könnt

Was waz.de und die angeschlossenen Bleiwüsten zu bieten hatten und aktuell bieten ist nicht viel. Zumindest wenn man es am Thema Innovation misst. Es ist aber auch nicht eben wenig, denn neben dem üblichen Wiederkauen von allerlei Agentur-Zeugs und den ebenfalls üblichen Service-Wüsten liefern die Seiten lokalen Content in großer Menge. Herunter gebrochen bis auf Kuhdörfer von Attendorn bis Winterberg.

Für Medienbeobachter ist so was ein gefundenes Fressen. Schließlich interessieren sich Brauseverkäufer aus aller Welt brennend dafür, ob es ihre POS-Aktivitäten auch in Herscheid oder Kierspe in die Lokalpresse geschafft haben. Und Brauseverkäufer sind verdammt gut zahlende Kunden.

Wir waren zugegeben also etwas entsetzt, als sich WAZ und Co. irgendwann entschlossen, den überwiegenden Teil der Inhalte hinter einem LogIn-Schlösschen zu verstecken. Nicht dass es nicht möglich wäre, solche Schlösser zu umgehen, aber es ist nicht ganz unumstritten, ob das legitim ist. Für uns Anlass genug, uns nicht die Finger daran zu verbrennen.

Man mag es mir also als eigennützig auslegen, wenn ich nun dringend empfehle, diese LogIn-Schlösschen wieder zu entfernen. Und dennoch ist es ein ernst gemeinter Rat nur zu Eurem Besten liebe WAZens.
Das einzige was diese LogIn-Schlösschen bewirken ist, dass sich ein wesentlicher Teil der Besucher genervt auf der virtuellen Ferse umdreht und wahlweise gen SpOn und bild.de weiter wandert. Möglicherweise gewinnt ihr auch noch ein paar Adressen. Auf diese Weise an Kundendaten zu kommen, ist aber ganz sicher unter Eurem Niveau. Spätestens ab dem 01. August.
Was diese LogIn-Schlösschen jedoch ganz sicher nicht bewirken, ist dass auch nur ein Abonnent weniger die Segel streicht, geschweige denn ein neuer bei Euch aufschlägt. Wer das glaubt, glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.

Euer LogIn-Schlösschen muss also als nichts weiter, als sinnlose Schikane empfunden werden. Zumal es schier unmöglich ist, eine einmal vergessene Benutzername/Passwort-Kombination wieder in Erfahrung zu bringen. Mir zumindest ist das nicht gelungen. Und in der Hinsicht habe ich schon manches Wunder vollbracht.

Also liebe Teckies bei der WAZ. Macht der Lyssa ein Begrüßungsgeschenk des guten Willens. Schaltet die Schlösschen ab. Die entwickelte Software wird sich bestimmt an der einen oder anderen Stelle wieder einsetzen lassen.

Ganz nebenbei werde unsere Kunden aus aller Welt dann auch wieder mehr auf Eure Seiten gelangen. Denn anders als ihr glaubt, nehmen wir Euch gar nichts weg. Wir bringen Euch etwas. Nämlich zusätzliche Leser erster Güte: Potentielle Anzeigenkunden aus der Brauseindustrie beispielsweise.

In der Reihe “WAZ…” bereits erschienen:

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Die WAZ versenkt das Schloss, Dem Westen schon mal auf den Zahn gefühlt, Montag geht's los., Katharina vor Katrin, Ein Motivationsproblem

Schon 2 Kommentare.

  1. Jens

    Soll ich Dir den Artikel kopieren? ;)

  2. Pottblog

    WAZ und das Internet: Einen Schritt vor, zwei Schritt zurück…

    Es ist noch nicht sooo lange her, da forderte und schrieb blog.50hz.de angesichts der Berufung von Katharina Borchert zur neuen Chefredakteurin der Online-WAZ:
    “Wir waren zugegeben also etwas entsetzt, als sich WAZ und Co. irgendwann entschlossen…

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