Turi2 fragt, wer das Rennen macht

Schweren Herzens werde ich nun noch ein Weblog in meine Leseliste aufnehmen. Als gäbe es nicht auch so schon genug zu tun. Peter Turi nimmt sich mit turi2.de der Zukunft der Verlage an. Irgendwie mein Thema also.

Gestern und eigentlich überhaupt geht es um die Frage, wer das Rennen macht: Verlage oder Weblogs. Bei dem Rennen geht es darum, …

“Wer aber wird am neuen, sozialen Kiosk den Rahmen setzen, die Angebots-Struktur, die innere Ordnung, die Belieferung und die Vermarktung organisieren? Die klassischen Verlage oder die emanzipierten Konsumenten?”

Für die Verlage sieht Turi schwarz, denn…

“Womöglich ist es für den emanzipierten Medien-Konsumenten einfacher, das Handwerk des Journalisten und Verlegers zu lernen, als für die hierarchischen Denker, das Mittel der unmittelbaren, authentischen, offenen und in Teilen nicht-kommerziellen Kommunikation zu be- und ergreifen.”

Dem zweiten Teil kann ich nur zustimmen. Die Tagung “Zukunft Print” hat wieder einmal gezeigt, dass Verlage extrem schwer in neues Fahrwasser zu lenkende Tanker sind. Aber ist der Umkehrschluss zulässig? Werden es die Medienkonsumenten sein, die dem Kiosk der Zukunft den Rahmen geben? Ich glaube kaum.

Die Argumente gegen seine These liefert Turi gleich mit, indem er die Voraussetzungen aufzählt, die Blogger inskünftig erfüllen sollen, um Erfolg zu haben. Es sind sieben und jede belegt, dass Turi nicht von Bloggern, sondern von Möchtegern-Jouralisten mit angeschlossenem Klein-Verlag redet. Blogger sollen aus der Anonymität heraus, Blogs brauchen ein Thema, Blogs müssen stylish sein, das System braucht eine Struktur,….

Klar! Die Zahl der Blogs, die Turis Ansprüchen genügen, wird zunehmen. Viele kleine Fahrwassertonnen und ein paar Leuchttürme werden aufgebaut. Und das wars dann? Nein! Eigentlich geht es um das große weite Meer. Um jede ungezählten myspacer, blogger.commer und blogg.dees, die im Pyjama über Katzen schreiben. Und die wollen, können und sollten den Ansprüchen von Turi nicht genügen.

Die Verlage kämpfen an einer anderen Front. Sie müssen sich der Aufgabe stellen, dass es auf dem Meer der Navigation bedarf. Verlage müssen die Seekarte erstellen. Sonst tun es andere.

Während dies noch in der Mache war, hat auch der Mark sich schnell geäußert. 

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