Tibet

Mir zu Tibet eine Meinung zu bilden fällt mir schwer.

Die völkerrechtliche Situation ist äußerst kompliziert. Unser Bild von Tibet ist romantisch verklärt, doch wie geht es den Tibetern heute wirklich? Der Dalai Lama ist ein weiser alter Mann aber ohne Frage auch ein Machtpolitiker. Die Chinesische Regierung pflegt einen fragwürdigen Umgang mit dem Thema Menschenrechte im Allgemeinen und Pressefreiheit im Besonderen, aber das tun andere Regierungen auch.

Jetzt einen Boykott der olympischen Spiele zu beschließen ist aus meiner Sicht verfrüht. Genauso unpassend finde ich jedoch, einen Boykott per se auszuschließen.

Natürlich ist Sport - zumal im Zusammenhang mit Großereignissen - politisch. Die Chinesischen Regierung weiß das sehr genau und hat es diesen Umstand bislang mit großem Geschick genutzt. Und gerade deshalb kann man nicht jetzt einseitig die Freiheit des Sports von politischen Interessen proklamieren.

Mir gefällt die Position von Hans-Gert Pöttering. Die Anmerkungen von Patrick sind ebenfalls unbedingt lesenswert.

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Schon 10 Kommentare.

  1. Andreas

    Das Regime in China verhält sich heute nicht wesentlich oder grundsätzlich anders (zu Tibet), als bereits zu dem Zeitpunkt, an dem das IOC beschloss, Olympische Spiele in China stattfinden zu lassen.

    Mich wundert, dass so viele Menschen jetzt plötzlich aufschrecken, als hätten sie es vorher nicht gewusst …

  2. blog.50hz.de

    Tibet…

    Mir zu Tibet eine Meinung zu bilden, fällt mir auch heute nicht leichter. Wie schwer auch anderen eine Posititionsbestimmung fällt, erkennt man etwa an den Kommentaren von Thomas Wels und Uli Reitz in der WAZ von Morgen. Mit durchaus ähn…

  3. tinet by zenda simoes

    Tibet war und ist ein Teil Chinas seitdem 12. Jahrhundert
    Viele Forumteilnehmer wollen versuchen, die jahrtausende lange chinesische Geschichte umzuschreiben.
    China ist ein Multikultistaat, u. das bereits seit der Gründung Chinas im Jahre 221 vor Christus durch den ersten chinesischen Kaiser Qin Shi Huangdi. Er hatte die Königreiche Wei, Zhao, Yan, Qi, Han, u. Chu unterworfen u. China gegründet. Seitdem hat China nie aufgehört zu existieren. Die Herrscher, welcher Nationalitäten auch immer, kamen u. gingen, aber der Staat China blieb. Auch die Qing- Dynastie ist eine Chinesische, ob es einem passt oder nicht. Sie hatte Ihren Hauptstaat in Peking u. das chinesische Staatssystem war beibehalten worden. Der mongolisch- stammende Kaiser Kublai Kahn empfing den Marco Polo in Peking als Kaiser von China. Und der Herr Marco Polo hat auch nach seiner Rückkehr von China u. nicht von der Mongolei berichtet!

    Die Auslandstibeter, angeführt von den Mönchen u. Lamas sehen durch die Olympischen Spiele ihre Gelegenheit gekommen, Tibet vom China abzulösen, um ihre alte Previlegien u. Macht wieder zuerlangen. Ein Traum, der nie wahr wird.

    Der größte Feind ist ihnen nicht nur der chin. Staat, sondern auch der Wohlstand, den die Chinesen mit nach Tibet bringen. Wenn man jetzt durch Lhasa geht, sieht man das Erwachen einer modernen Stadt, wo die Feudalherrschaft der Vergangenheit angehört.

    Hierbei sehen sie die Gefahr, u. furchten, dass die Tibeter mit der Zeit lieber Wohlstand, Bildung und Stabilität wollen, als den Dalai Lama anzubeten.

    Mit der Unterstützung der sepa. Bewegung der Exiltibeter durch den Westen, zieht man gleichzeitig Mauer zwischen dem Westen u. dem chinesischen Volk hoch. Viele chin. Mitbürger in Westen, die beide Seiten der Berichterstattung kennen, fühlen sich missverstanden u. vom Westen abgestossen zu sein. Sie wurden nicht manipuliert, sondern wollen nicht zusehen, wie man ihr Land missredet oder es sogar zerstören zu wollenl.
    Tibet gehört zu China, seitdem sie, egal, ob sie in China oder in Westen leben, denken konnten, u. es soll auf einmal nicht mehr so sein, weil einige Tausend Exiltibeter was Anderes behaupten?!
    Wie Sie sicherlich von vielen Foren u. auch Berichterstattungen gehört haben, stehen die Chinesen hinter der Einen China inkl. Tibet Politik. Es ist mittlerweile so, dass sie sich selber angegriffen fühlen, wenn der Westen den Separatisten unterstützt.

    Olympia kommt u. geht, aber die Freundschaft zu einem Mrd. Volk ist auf langer Sicht doch wichtiger als eine kurze Veranstaltung!

  4. 50hz

    Ich lasse über all das da oben mit mir diskutieren. Aber erst dann, wenn China ausländischen Beobachtern und Journalisten freien Zugang zu Tibet gewährt.

  5. Andreas F.

    Die Geschichte von Tibet ist eine Geschichte der Unterdrückung. Vielleicht kann das Tibetische Volk (und das Chinesische) ja irgendwann mal seine Regierung selber wählen.

    Die Kritik an einem Unterdrückerregime schmälert auch nicht die Freundschaft zu einem Volk. Eher im Gegenteil.

  6. Ugugu

    Dieser Tage frägt man sich tatsächlich: Haben die Chinesen ein Propagandaministerium, das sich selbst um die deutschsprachige Blogosphäre kümmert? Vermutlich eher passionierte Hobby-Kommunisten, trotzdem ist die Präsenz, egal wo das Thema Tibet auftaucht, erstaunlich…

  7. 50hz

    Mal die Frage in die Runde gefragt: Ist der Kommentar dort oben ein Standardtext, der fröhlich in Tibet-Artikel gespammt wird, oder will da jemand ernsthaft diskutieren?

    Vielleicht kann zenda simoes das ja auch persönlich aufklären?

  8. Rolf

    Jedenfalls finde ich Artikel mit unüblichen Abkürzungen schwer lesbar. Sollte aber die Überprüfung, ob das Spam ist oder nicht, vereinfachen können. ;-)

  9. 50hz

    Björn twitter.com/bch/statuses/... hat den nämlichen Kommentar wortgleich auch bei Stefan Niggemeier gefunden stefan-niggemeier.de/blog...

    Schade. Ich hatte ein wenig Hoffnung, dass hier jemand ernsthaft diskutieren wollte.

  10. Patrick Breitenbach

    Hat schon seinen Charme wenn man Menschenrechtsverletzung und mangelnde Meinungsfreiheit mit tausend Jahre Historie erklären und rechtfertigen will. Ich glaube auch kaum, dass alle Chinesen geschlossen so denken - jedenfalls dürfen sie es niemals aussprechen.

    Auch schön, dass China von “zenda simoes” als Wohlstandsland für alle Menschen dargestellt wird. Ich glaub ich muss kotzen…

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